Der unstillbare Hunger nach Rohstoffen

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Während unserer Deutschland-Reise war Mattes mit anderen AGEH-Fachkräften und ihren Projektpartnern nach Bonn eingeladen worden, um an einer Workshopwoche zum Thema Rohstoffe teilzunehmen.  Denn Abbau und Verbrauch von Rohstoffen sind ein verbindendes Thema zwischen Menschen im Süden und im Norden. Deutschland ist einer der Hauptabnehmer von peruanischem Kupfer und hat sich 2014 den Zugang zu den für die Industrie wichtigen Metallen in einer Rohstoffpartnerschaft mit Peru gesichert. Jede fünfte Tonne Steinkohle, die deutsche Kraftwerke 2013 in Strom umgewandelt haben, kam aus Kolumbien.

Zu der Workshopreihe kamen Mitarbeiter*innen aus Kolumbien, Kongo, Südafrika und Sierra Leone. Aus Peru war Mattes‘ Red Muqui Kollege Edwin Alejandro dabei und Mirtha Vásquez, die Anwältin von Máxima Acuna (die vor kurzem einen Umweltpreis für ihren Widerstand gegen die Yanacocha Mine gewonnen hat, siehe unser Blog-Beitrag). Bodenlos – Auwirkungen des Bergbaus auf Umwelt und lokale Bevölkerung war der Titel der Veranstaltung, mit der die AGEH Entwicklungshelfer*innen, Projektpartner und Finanzgeber zusammenbrachte, um Erfahrungen zu teilen und internationale Vernetzungen zu knüpfen. Viele Projektpartner der AGEH setzen sich in ihren Ländern dafür ein, dass die Auswirkungen des immensen Rohstoffabbaus auf Umwelt und Bevölkerung von den Minenbetreibern sozial verträglich und nachhaltig gestaltet werden.  Die Regierungen in den Ländern des Südens wollen oder können die Rechte ihrer Bevölkerung oft nicht schützen. Immer wieder kommt es zu Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen und schlimmen Umweltschäden. Es war sehr spannend, aber auch erschreckend zu sehen, dass sich die Konfliktlage in den verschiedenen Ländern sehr ähnelt. Bei einem Besuch im Tagebau Garzweiler in der Nähe von Bonn konnten die Teilnehmenden sehen, wie die Auswirkungen der Kohleförderung in Deutschland sind und welche Strategien der Entschädigungen oder Umsiedlung es gibt.

Zum Thema Bergbaukonflikte gibt es hier einen interessanten Film aus Kolumbien, entstanden in einer Kooperation zwischen AGEH/Ziviler Friedensdienst, der Corporación Podion und dem Netzwerks für Demokratie und Frieden (Red Nacional en Democracia y Paz).

Wenige Tage später gab es in Berlin in der Heinrich-Böll-Stifung eine weitere öffentliche Veranstaltung zum Thema, die unter anderen das Kolumbien-Netzwerk kolko, die Kampagne „Bergwerk Peru – Reichtum geht, Armut bleibt“, Misereor und die AGEH mit ihren Partnerorganisationen organisiert hatte. Der unstillbare Hunger nach Rohstoffen war die Veranstaltung betitelt und so sprachen die Referent*innen (Bärbel Höhn, Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, die peruanische Anwältin Mirtha Vásquez von der NGO Grufides, der kolumbianische Anwalt Luis Guilbild_boelllermo Pérez Casas, Tatiana Rodríguez Maldonado von CENSAT Agua Viva und Leonardo González vom Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz ) in der Podikumsdiskussion über bestehende Bergbaukonflikte in Peru und Kolumbien und über die Verantwortung, die die deutsche Regierung und Wirtschaft dabei einnehmen.

Zum Weiterlesen gehts hier zum Artikel der Infostelle Peru

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