Comundo-Landestreffen in Chaclacayo

Einmal im Jahr treffen sich alle cooperantes von Comundo mit ihren Projektpartnern, um über aktuelle und gemeinsame Themen zu sprechen, zu diskutieren und eine línea de base zu entwickeln, eine Art Grundhaltung zu bestimmten Themen. Dieses Treffen fand Mitte März in Chaclacayo statt, etwa 1,5 Stunden nördlich von Lima. Ein Wiedersehen mit Wuéster, Ulrika und Kori aus Huancayo, mit Pascal, Renate und ihren beiden Kindern und mit Beat aus Cusco. Und ein Kennenlernen der anderen Projektpartner. Fünf intensive Tage Seminar mit Input, Diskussionen und neu entstandenen Arbeitsgruppen. Für die Kinder (Jakob, Ronja, Ida, Rafael und Kori) fünf Tage spielen und toben mit Ana, die für die Kinderbetreuung dabei war.

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Eines der Hauptthemen beim diesjährigen Treffen war die Frage, von welcher Entwicklung wir eigentlich sprechen im Rahmen der Entwicklungs-zusammenarbeit, die wir machen. Es ging um Alternativen zum herkömmlichen Entwicklungsbegriff, um Alternativen zum Extraktivismus (exzessiver Abbau von Naturressourcen) wie er in Peru derzeit betrieben wird, um andere Weltanschauungen wie das andine Buen Vivir.

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Mattes hat mit Javier, dem Direktor des Red Muqui, einen Vortrag gehalten über Alternativen zum Extraktivismus und am Ende des Seminars hat sich eine Arbeitsgruppe zum Thema Buen Vivir gebildet, die bis zum nächsten Treffen im Oktober zu diesem Thema arbeiten wird.

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Hier ein sehr anschauliches Mini-Video der Böll-Stiftung/1-2-3-comics: Was ist Neoxtraktivismus?

 

 

Und am letzten Tag: große Tafel, Luftballons, Konfetti, Torte und Musik! Jakob feiert seinen 4. Geburtstag 🙂

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„Lasst uns das System verändern, nicht das Klima“

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Laut und bunt mit Trommeln, Tanz und Gesang zieht der Demonstrationszug durch Lima bis zur Plaza San Martín, benannt nach dem historischen Befreier Perús. Hier soll heute aber nicht Peru, sondern die Madre Tierra – die Mutter Erde – „befreit“ werden vom Klimawandel und dem dafür verursachenden Kapitalismus. So lautet das Motto des diesjährigen Cumbre de los Pueblos (Gipfel der Völker), der Alternativgipfel zur UN-Klimakonferenz.

(zum Artikel in den Lateinamerika Nachrichten)

Der Himmel über Lima spannt sich weit und blau über die Menschenmenge. Mehr als 15.000 sind zusammengekommen, um an der Gran Marcha teilzunehmen im Zentrum der peruanischen Hauptstadt, der auf die Dringlichkeit des globalen Klimaschutzes aufmerksam machen soll. Auf Postern und Plakaten ziehen Evo Morales vorüber, Che Guevara und Maxima Chaupe (eine heldenhafte Campesina aus der Region Cajamarca, die sich der Landvertreibung durch ein Megabergbauprojekt widersetzt). “Es nuestro clima, no tu negocio – la tierra no se vende, la tierra se defende“, fordern die Teilnehmenden lautstark. Also: „Unser Klima ist nicht dein Geschäft – die Erde soll nicht verkauft, sondern verteidigt werden“. Klingt alles ziemlich stark nach Kritik an der neoliberalen Grünen Ökonomie, die auf der UN-Klimakonferenz debattiert wird.

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Eine Gruppe von Bäuerinnen aus Puno singt „Somos un río, no solo gotas“, „wir sind ein ganzer Fluss und nicht nur einzelne Tropfen“. Viele regionale Gruppen aus den Provinzen Perus sind angereist, um auf sich aufmerksam zu machen. „Wir müssen Zeichen setzen“, sagt eine junge Frau aus dem peruanischen Amazonas, „auf der offiziellen Klimakonferenz geschieht ja nichts“. Die große Stärke des Cumbre ist, dass er die vielen Stimmen der unterschiedlichen Gruppierungen, sozialen Bewegungen und NGOs bündelt. „Hier müssen wir uns vereinigen und mit einer Stimme sprechen. Nur dann können wir wirklich etwas verändern“, sagt Johanna zu mir, die aus Paris angereist ist, um heute hier zu demonstrieren. Dazwischen wir vom Red Muqui. Hier mit unseren Kollegen Edwin, Alex und Javier.

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Der Protestmarsch ist das Herzstück des viertätigen Cumbre de los Pueblos, der vom 8. bis 11. Dezember in Lima stattfand, parallel zur offiziellen UN-Klimakonferenz (COP20). Auf dem Cumbre de los Pueblos treffen sich zivilgesellschaftliche Organisationen, soziale Bewegungen und Aktivisten, um nach Alternativen zu suchen. Der Cumbre prangert das aktuelle neoliberale, auf ständiges Wachstum ausgerichtete Entwicklungsmodell an, das es als Hauptursache des Klimawandels sieht. „Cambiemos el sistema, no el clima“ lautet daher die nicht zu überhörende Parole des Cumbre. Die auf der Weltklimakonferenz diskutierten Klimaschutzstrategien des Klimawandels halten die Organisatoren des Cumbre für nicht ausreichend. Green Economy und die natürlichen Ressourcen der Erde zu privatisieren und als Waren auf den Markt zu bringen kritisieren sie als eine gefährliche Entwicklung. Die Teilnehmer_Innen fordern wirkliche Lösungen für den Klimawandel. Auf dem Cumbre werden daher konkrete Alternativen zum System des Neoliberalismus und Kapitalismus diskutiert. Themen sind unter anderem Postextraktivismus, Buen Vivir, Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit.

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Perú ist eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder. Vor allem die mehrheitliche Landbevölkerung – Campesinos und Indígenas – spüren die Veränderungen am härtesten. „Eine ehrliche Anpassung an den Klimawandel wäre die konsequente Unterstützung der familiären Landwirtschaft und der Ernährungssouveränität“, so eine Kleinbäuerin aus der Region Ancash. In Perú zeigt sich die Regierung allerdings alles andere als unterstützend für sie. Der Bergbausektor wird gestärkt und Landrechte verwässert.

„Que Viva La Madre Tierra“. “Es lebe die Mutter Erde“, steht auf einem Schild, getragen von zwei Campesinas aus der Sierra – der Andenregion. In der andinen Lebenswelt nimmt die Pachamama, Mutter Erde, eine zentrale Rolle ein. Die Erde gibt alles, was die Menschen zum Leben brauchen, Land, Wasser, Nahrung. Auf der Agrarausstellung lassen sich die Schätze der Erde mit den Händen greifen. Verschiedenste Mais- und Quinua-Sorten, etc. Die Pachamama gilt als unantastbar. Umso härter trifft es gerade die ländliche Bevölkerung Perus, dass transnationale Unternehmen mit der Zustimmung von Regierungen das Land ausbeuten.

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„Wir sind alle hier, um für mehr Klimagerechtigkeit zu kämpfen“, sagt Marco, ein Aktivist aus Lima. Der Cumbre de los Pueblos ist wie eine bunte Tüte aus Künstlern, Bauern, Aktivisten, Idealisten, Wissenschaftlern und vielen Interessierten. T-Shirts werden bedruckt und große Fahrräder zusammengebaut. Vor einem Brunnen wird mit Reis und Früchten ein Bild von einem Baum ausgelegt. Es gibt Vorträge, Ausstellungen, Diskussionsrunden, uvm. Peru 364Peru 314Während einer Paneldiskussion spricht Lourdes Huanca, Vorsitzende der Organisation FENMUCARINAP, die für mehr Rechte der Frauen kämpft. „Der Bergbau zerstört unser Leben auf dem Land und das Leben der Frauen. Wir sind hier auf dem Cumbre, um mehr Allianzen mit anderen sozialen Bewegungen zu knüpfen“. Lourdes Huanca ist eine charismatische Frau mit rundem Gesicht, buntem Hut und funkelndem Blick, sie weiß wofür sie kämpft: „Mit Prinzipien und Überzeugung gegen die Ausbeutung unseres Landes und gegen die Kriminalisierung von sozialen Protesten“. Sie fordert mehr Rechte für Bäuerinnen, für Ernährungssouveränität und für ein würdiges Leben auf dem Lande.

Im Hintergrund skandiert eine Gruppe „Conga no va“ (wir sind gegen Conga – ein geplantes Mega- Bergbauprojekt im Norden Perus). Im Pressezelt überträgt Radio Cumbre Live-Interviews mit anwesenden Führern sozialer Bewegungen und Aktivisten. Gerade gibt Eduardo Gudynas aus Uruguay ein Interview, wie unsere Wirtschaft und Gesellschaft auch ohne Bergbau gut funktionieren könnte. Dann folgt ein Gespräch mit einer peruanischen NGO über die Gefahren des Fracking im Amazonas-Gebiet. Nebenan tippen Blogger und Presseleute in ihre Laptops, fotografieren und notieren. Dann begegne ich auf dem Gelände wieder meinem heimlichen Freund, Hugo Blanco. Der historische Führer der Bauern- und Indigenenbewegung, der in den 60er Jahre stark für eine Agrarreform gekämpft hat. Er gibt gerade ein Interview über die Unterdrückung der sozialen Bewegungen in Peru.

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Der Cumbre ist ein wichtiger Moment, um die Stimmen der Zivilgesellschaft und der sozialen Bewegungen im Land bzw. in Lateinamerika zu vereinen. Das ist nicht einfach. Denn gerade in Perú sind die sozialen Gegenbewegungen stark fragmentiert. Umso wichtiger ist es, auf diesem Cumbre starke Allianzen zu schließen und auch nach dem Cumbre sich gemeinsam für ihre Rechte und den Erhalt der Madre Tierra einzusetzen. Der Cumbre hält fest an dem Veränderungsgeist, dass eine andere Welt möglich ist. „Wir müssen auf diese eine Welt aufpassen, hoffen wir, dass die Politiker und die Wirtschaftslobbyisten das auch denken, sonst sind die Folgen der Ausbeutung und Zerstörung irgendwann nicht mehr aufzuhalten, auch nicht mit gutgemeinten Klimakonferenzen“. Bis jetzt sieht es aber leider garnicht danach aus. Denn die UN-Klimakonferenz in Lima war „kein Weckruf, sondern ein Schlafgesang für den internationalen Klimaprozess“. Umso wichtiger ist es, dass die unterschiedlichen vertretenen Gruppen, Aktivisten, und sozialen Bewegungen mit einer deutlichen Stimme sprechen. „Cambiemos el sistema, no el clima“.

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Goldrausch im Gebirge

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Huascarán – der höchste Berg Perús (6768m)

Für das Red Muqui zu arbeiten bedeutet für uns auch viel im Land zu reisen. Kaum zurück aus Cajamarca, geht es ein paar Tage später mit dem Bus in die Cordillera Blanca – das größte Bergmassiv Perus und das höchste tropische Gebirgsmassiv weltweit. Hier finden sich allein 36 Gipfel über 6000 Meter, darunter auch der majestätische Huascarán (6768m), den wir kurz vorher mit der knatternden Propellermaschine überflogen hatten.

Diesmal ging es in die Comunidad Campesina Huarca (Departamento Ancash), wo ein internationaler Konzern Gold abbauen möchte. Mit Jessy und Monika vom Netzwerkpartner CEAS haben wir dort einen Informations- und Empowerment-Workshop mit den Bauern der Comunidad durchgeführt.

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8Ancash ist eine Region im zentralen Hochland Perús, wo sich die eben erwähnten höchsten schneebedeckten Berge der Cordillera Blanca erheben. Darunter befindet sich das umstrittene Gold, wofür in diesem Land im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzt werden, um daran zu kommen. In Ancash ist ein Großteil der Landesfläche konzessioniert. In ganz Peru sind es knapp 25%, also ein Viertel des Untergrunds welcher verkauft wurde. Die darüberliegenden Flächen, Weiden, Wiesen, Äcker, Flüsse und Lagunen gehören meist den Comunidades. Ihre Landtitel sind also Gold wert und ziehen viele ausländische Investoren an, die hier das große Geld wittern und bei ihren Geschäften nicht immer korrekt handeln, d.h. über die Bedürfnisse der Bauern hinweg entscheiden. In Ancash finden sich viele der Konflikte um Land und Wasser zwischen Bauerndörfern und Bergbaukonzernen. Das Red Muqui arbeitet in dieser Region sowie in fast allen anderen Regionen Perús, in denen solche Konflikte auftreten. Dabei unterstützt das Kollektiv die Comunidades in der Verteidigung ihrer Rechte und analysiert die sozio-ökologischen Konflikte.

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Comunidad Cruz del Mayo

Die Gesetzeslage im Land verschärft sich zunehmend zu Gunsten ausländischer Investoren und Bergbaukonzerne und zu Lasten der ländlichen Regionen. Raumordnungsplanung, Umweltstandards und partizipative Mitentscheidungsrechte fallen in der aktuellen Politik kaum ins Gewicht. Stattdessen geht es immer wieder um das neoliberale Entwicklungsmodell, das Ressourcen ausbeutet und finanziellen Profit vor den Schutz der Natur und der Menschen stellt. Die vom Red Muqui durchgeführten Informations- und Empowerment-Workshops sind daher umso wichtiger, um die betroffenen Bevölkerungsgruppen untereinander zu stärken und zu vernetzen – eine wichtige Basis für Veränderungsprozesse.

Nach dem Workshop in Huarca besuchen wir unsere Freundin Patricia, die Mattes noch aus seinen Ecuador-Zeiten kennt und die wir zuletzt 2010 in Bolivien getroffen hatten. Patricia und ihr Mann Nicolas haben sich in der Nähe von Carhuaz gerade ein Haus gebaut, es gibt einen großen Garten, einen Wasserlauf vorm Haus und die Berge dahinter. Ein kleines Paradies. Jakob ackert mit Nachbarin Nelly im Garten, Kommunikation läuft über Quechua, Deutsch und Zeichensprache. Ronja wirft fasziniert Steine in den Bach und grunzt vor Vergnügen wie das riesige, wahrscheinlich sehr glückliche Schwein im Maisfeld nebenan. Und die Eltern schauen zu, wie die Wolken über die Bergkämme ziehen und finden das Leben ganz wunderbar.

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El pueblo unido…

…jamás será vencido! Ein bekannter Kampfruf der sozialen Bewegungen, bedeutet übersetzt etwa „gemeinsam sind wir stark“. Im Vorfeld des Cumbre de los Pueblos, dem Alternativgipfel zur Weltklimakonferenz in Lima Anfang Dezember, haben sich in Celendín in der Nähe von Cajamarca einige 100 Vertreter sozialer Bewegungen, zivilgesellschaftlicher Organisationen und Netzwerke getroffen, um sich über die Folgen des von Menschen gemachten Klimawandels auszutauschen, sich im Kampf gegen die ungebremste Ausbeutung von Rohstoffen und der „Madre Tierra/Pachamama“ zu vernetzen und Vorschläge für alternative Entwicklungsmodelle (Buen Vivir) zu diskutieren (puh, das war ein langer Satz. Geht aber nicht kürzer 🙂

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caja11caja24Im knatternden Propellerflugzeug sind wir also nach Cajamarca geflogen. Unsere erste größere Reise im Land! Jakob darf vorm Start einmal ins Cockpit und will danach sofort Pilot werden. Falls das mit der Mototaxi-Karriere nichts werden sollte. In Cajamarca kommen wir mit unserem Kollegen Edwin in der Hospedaje Los Jazmines unter, eine Empfehlung eines Kollegen von Grufides (Netzwerkpartner von Red Muqui). Eine sehr gute Empfehlung! Mitten im Zentrum gelegen, mit Garten, Café mit wirklich gutem Kaffee und sehr netten (holländischen) Betreibern. ERoJa bleiben dort und erkunden in den darauffolgenden Tagen die Stadt und Umgebung, während Ma(ttes) mit seinem Kollegen weiterfährt nach Celendín und mit Arbeitsgruppen sozio-ökologische Konflikte und Folgen von Mega-Bergbauprojekten im Land kartiert. Das Ergebnis der Arbeitsgruppen, Workshops und Diskussionsrunden auf diesem dreitägigen Kongress sind konkrete Forderungen an die Politiker des Weltklimagipfels, um auf die verheerenden Folgen des aktuellen Entwicklungsmodells für ländliche Regionen und Bevölkerungsgruppen aufmerksam zu machen.

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Protest gegen die geplante Mega-Mine Conga. In der Region Cajamarca gibt es bereits die Mine Yanacocha, die größte Goldmine Lateinamerikas und die zweitgrößte der Welt.

Mattes kommt glühend vor Inspiration zurück, er hat Hugo Blanco getroffen, den legendären Bauern- und Gewerkschaftsführer und Ex-Guerillero, Lourdes Huanca, Vorsitzende der Frauenrechtsbewegung FENMUCARINAP und andere charismatische Menschen.

Hier ein paar Eindrücke von ihm:

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…und vom touristischen Rahmenprogramm der anderen drei 🙂

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Die offenen Adern Perús

Perú 073Vielen Lagunen (hier: Lagune Parón, 4.170m) droht die Trockenlegung, da das Wasser für den Bergbau benötigt wird. Für die andine Gemeinschaft sind Lagunen jedoch unantastbar und sollten damit unter kulturellem Schutz stehen.

Arbeiten in einem kritischem Kollektiv

Wir wollen euch einen ersten Einblick in unsere Arbeit hier in Lima und Perú geben: Das Red Muqui ist ein Kollektiv, das aus 28 verschiedenen Basis-Organisationen im ganzen Land besteht. Das Netzwerk widersetzt sich dem aktuellen extraktivistischen Entwicklungsmodell, das Naturressourcen ausbeutet, und entwirft Vorschläge für eine neue umwelt-und sozialgerechtere Bergbaupolitik für Perú.

Rohstoffausbeutung schafft wenige Gewinner und viele Verlierer

Durch das neoliberale, kapitalistische Entwicklungsmodell, das in Perú vorherrscht, werden die vielen Rohstoffe des Landes (Gold, Silber, Kupfer, Zink, etc.) ausgebeutet und exportiert. Daran beteiligt sind transnationale Konzerne und Regierungen. Auch die deutsche Regierung hat vor kurzem mit dem peruanischen Präsidenten Humala ein Rohstoffabkommen unterzeichnet, das unterm Strich deutschen Unternehmen leichteren Zugang zu den Ressourcen ermöglicht und dabei weniger Umwelt- und Sozialstandards einhalten muss. Der Traum vieler Peruaner, durch den Bergbau „Entwicklung“ (was auch immer das ist) zu schaffen, ist ein Albtraum. Wer einmal „Die offenen Adern Lateinamerikas“ von Eduardo Galeano gelesen hat, weiß, dass seit der Kolonialisierung die Reichtümer der Länder Süd- und Mittelamerikas im großen Stil geplündert und nach Norden geschafft wurden. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Für die Natur und die Landbevölkerung haben diese Ausbeutung verheerende Folgen: Verschmutzung von Wasser (Quecksilber), Land und Luft (Blei), Landvertreibungen, Arbeitslosigkeit, politische Diskriminierung, u.v.m.

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Der Hunger nach Rohstoffen zerstört das Land. Davon betroffen ist v.a. die große Mehrhzahl der Menschen im ländlichen Perú, die von kleinbäuerlicher familiärer Landwirtschaft lebt. Sich selbst zu versorgen mit Kartoffeln, Mais, Quinua, und einer Vielzahl verschiedener Getreidesorten ist eine jahrhunderte alte Tradition. Dafür benötigen die Menschen Zugang zu ausreichend sauberem Wasser, welcher durch den Bergbau nicht mehr garantiert   ist.

Um diesen zerstörerischen Bergbau zu bändigen und Alternativen vorzuschlagen, haben sich vor einigen Jahren einige aktive Organisationen zum Netzwerk Red Muqui zusammengeschlossen. Im Zentralbüro dieses Kollektivs in Lima arbeiten wir beide unterstützend mit.

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Das hier sind ein paar Themen, die uns und das Red Muqui bewegen.